Parodontitis – eine Volkskrankheit
Die Parodontitis, im Volksmund auch Parodontose genannt, ist eine Entzündungserkrankung des Zahnfleischs. Durch diese Entzündung wird der Knochen, in welchem die Zähne verankert sind, aufgelöst. In der Folge geht das Zahnfleisch immer mehr zurück, bis schliesslich die Zähne wackeln und letztendlich ausfallen. Zeichen einer Parodontitis ist unter anderem Zahnfleischbluten und Zahnfleischrückgang. Auch Mundgeruch kann durch diese Entzündung verursacht werden.
Die Parodontitis hat darüber hinaus auch weitreichende medizinische Auswirkungen. Schwangere Patienten mit einer Zahnfleischentzündung haben ein deutlich erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen und untergewichtige Kinder zu gebaeren. Die Parodontitis begünstigt auch das Entstehen von Arteriosklerose und erhöht damit das Herzinfarktrisiko.
Aber auch gewisse Lebensumstände begünstigen die Erkrankung. So erkranken starke Raucher wesentlich häufiger an einer schweren Parodontitis im Vergleich zu Nichtrauchern. Erschwerend kommt hinzu, dass durch den Rauch Zahnfleischbluten unterdrückt wird. Hierdurch wird die Früherkennung der Parodontitis noch erschwert.
Die Parodontitis ist weit verbreitet. Etwa 50% der Bevölkerung haben eine Zahnfleischentzündung. Ab dem 44. Lebensjahr gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren, als durch Karies. Die Parodontitis ist damit Ursache Nummer 1 für Zahnverluste in der zweiten Lebenshälfte unserer Gesellschaft. Da die Parodontitis in der überwiegenden Mehrzahl keinerlei Schmerzen verursacht, wird die Erkrankung sehr häufig spät erkannt und viel zu spät behandelt. Eine zeitige Erkennung und rechtzeitige Therapie kann Zahnverluste vermeiden und damit auch die Lebensqualität erhalten, die man durch eigene Zähne geniessen kann.